Toyota stark mit Hybrid

Toyota gehört zu den Pionieren des Hybrid-Antriebes und das zeigte man auch auf einer Consumer-Messe gern dem Publikum. Neben den Klassikern Auris Hybrid und Yaris Hybrid war unter anderem der RAV4 Hybrid ein Hingucker. Das sportliche SUV beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 8,3 Sekunden. Die Verbrauchswerte wurden vom Hersteller wie folgt angegeben: 4,9l bis 5,1l im kombinierten Fahrmodus (Stadt, Land, Autobahn) und hier Emissionswerte von 115g/km bis 118g/km CO2 genannt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h lt. Hersteller.

Hybrid-SUV von Toyota: RAV4 Hybrid
Hybrid-SUV von Toyota: RAV4 Hybrid

Familienfreundlich ist man „hybrid“ mit dem Prius+ unterwegs, denn es stehen bis zu 7 Sitzplätze zur Verfügung. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit dem 99 PS starken Hybridantrieb zwar „nur“ mit 165 km/h angegeben, dafür ist aber auch der CO2-Ausstoß nach Herstellerangaben geringer: 96g/km im Kombi-Betrieb bei einem Verbrauchswert von 4,1l/100km. 

Sieben Plätze für die ganze Familie bietet der Prius+
Sieben Plätze für die ganze Familie bietet der Prius+

Renault als Elektropionier

Renault wird auf der Auto&bike vom Autohaus Aichlseder vertreten, das der Redaktion e-emotion.net bereits verschiedene Fahrzeuge für Testberichte zur Verfügung stellte. Auf der Auto&bike zeigte das Haus neben der aktuellen Renault-Serie auch die ebenfalls in derem Portfolio befindlichen Marken Jaguar und Dacia. Hier handelte es sich zwar vorwiegend um konventionelle Modelle, aber es wurden auch Elektrofahrzeuge auf einem Blick fangenden Ausstellungsplatz gezeigt. Zu sehen waren die beliebten Vertreter der Renault-Z.E.-Reihe: der ZOE Z.E. und der Twizy.

Beim Twizy handelt es sich um ein überdachtes Quad. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 86 km/h ist es keine „Rakete“, jedoch ist der Fahrspaß in dem kleinen preiswerten und platzsparenden Flitzer garantiert. Der Twizy hat längst Kultstatus erreicht und Anbieter von Zubehör liefern von ansteckbaren Seitenscheiben über einen Blaulichtsatz für Rettungsdienste bis hin zum Service-Set für Stradtreinigungsdienste fast alles, was das Herz begehrt. Was zunächst witzig klingen mag, ist durchaus ernst zu nehmen, denn der emissionsfreie, kleine und wendige Flitzer kann in Altstädten und in Fußgängerzonen hervorragend eingesetzt werden und erreicht Orte, die einem klassischen Auto verwehrt bleiben.

Renault gilt als einer der Vorreiter bei elektrischen Serienfahrzeugen. Neben den auf der Auto&bike ausgestellten ZOE Z.E. und Twizy gehört zum Portfolio von Renault auch der Fluence Z.E. und der Transporter Kangoo Z.E.
Renault gilt als einer der Vorreiter bei elektrischen Serienfahrzeugen. Neben den auf der Auto&bike ausgestellten ZOE Z.E. und Twizy gehört zum Portfolio von Renault auch der Fluence Z.E. und der Transporter Kangoo Z.E.

Der ZOE Z.E. lässt beim Blick in das Datenblatt auf der Webseite ein leichtes (positiv zu verstehendes) Schmunzeln aufkommen. Renault ließ es sich nicht nehmen, Einträge in eine reguläre Tabelle konventioneller Fahrzeuge mit „nicht zutreffend“ vorzunehmen. Das betrifft Verbrauchs- und Emissionswerte. Der 88 PS-Motor bringt das Fahrzeug auf eine Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h (Herstellerangabe). Dies ist in Österreich ideal, wo das Limit auf den Autobahnen bei 130 km/h liegt.

Zu den markantesten Ausstattungen zählen neben der Rückfahrkamera auch eine „Berganfahrhilfe“. Diese verhindert ein Rückrollen des Fahrzeuges beim Stopp an einer Steigung und hält den Wagen zwei Sekunden an Ort und Stelle.

BMW mit 2er Hybrid vertreten

Für BMW präsentierte das Autohaus Denzel den 225xe Active Tourer. Es handelt sich um ein Plugin-Hybrid Electric Vehicle, kurz PHEV. So ist der BMW 225xe mit einem kombinierten Kraftstoffverbrauch von ca. 2,1l (lt. Hersteller nach dem ECE-Testzyklus) sehr sparsam. Entsprechend werden die CO2-Emissionen mit 46 bis 49 g/km beziffert. Betrachtet man den Stromverbrauch bei rein elektrischem Antrieb (kombinierter Fahrzyklus), so wird dieser mit 11,8 bis 11,9 kWh/100km beziffert. Die rein elektrische Reichweite des 225xe liegt bei rund 41 km. Die xDrive-Technik sorgt für eine optimale Straßenlage und entsprechende Fahrsicherheit.

Wahlweise elektrisch oder mit Verbrenner oder kombiniert unterwegs: Der BMW 225xe
Wahlweise elektrisch oder mit Verbrenner oder kombiniert unterwegs: Der BMW 225xe

KIA elektrisch

Laut Prospekt hat der elektrische KIA Soul EV mit einer 27 kWh-Batterie eine Reichweite von 212 km (Kalkulation nach NEFZ). Der Motor leistet 81,4 kW bei einem Drehmoment von 285 Nm. Die vom Hersteller angegebene Ladezeit beträgt weniger als 5 Stunden, allerdings bei 6,6 kW Ladeleistung. Zu beachten ist dabei, dass KIA dies als Normalladung deklariert, was allerdings einen Dreiphasen-Anschluss voraus setzt. Der Ladestrom beträgt dann 3 x 10A.

Optisch wirkt der elektrische KIA Soul sehr kompakt, innen übersichtlich und funktionell. Im Stadtverkehr sorgt ein „virtueller Motorensound“ für Sicherheit. Tatsächlich hat sich gezeigt, dass die Lösung des Lärmproblems, die Elektroantriebe mit sich bringen, in der Stadt, wo Autoverkehr und Fußgänger sich nahe beieinander bewegen, ein Sicherheitsrisiko sein kann. Es fehlt leider heute noch ein Bewusstsein für leise Antriebe. 

Geräumig und elektrisch: der KIA Soul EV
Geräumig und elektrisch: der KIA Soul EV
Kompakt und funktionell: Das Cockpit des KIA Soul EV
Kompakt und funktionell: Das Cockpit des KIA Soul EV

VW e-GOLF: „Das sieht ja aus, wie ein Auto!“

Auf dem Stand von VW waren ein e-GOLF und ein elektrisch betriebener Passat Variant zu bewundern. Im Freigelände parkte ein e-up! der Firma Auto Krainer, deren Messepersonal ganz offensichtlich auch emissionsfrei unterwegs war.

Dem geneigten Leser mag die Überschrift verwundern: Warum sollte ein GOLF nicht aussehen, wie ein Auto? - Diese Frage stellte sich auch der Autor dieses Beitrages, als er das Fahrzeug fotografierte und dabei unbeabsichtigt Zeuge eines Gespräches zweier älterer Herrschaften wurde. In der Tat zeigten die beiden Herren zunächst Berührungsängste gegenüber dem „Elektroauto“, denn der erste Satz lautete: „Du, der ist elektrisch!“

Diese kleine Anekdote klingt zunächst wie ein Sketch auf der Comedy-Bühne, macht aber auch ein nach wie vorg gravierendes Problem deutlich, was wohl nur auf einer Consumer-Messe wirklich auffallen kann: Die Menschen wissen entschieden zu wenig von der Elektromobilität. In der Tat bewegten sich die Vorstellungen der beiden Herren in Regionen von Science-Fiction, denn im Cockpit wurde ein leistungsfähiger Computer vermutet, der nur mit einem akademischen Abschluss bedienbar wäre. Dies erklärte einer der Besucher – die Herren wollten nicht namentlich genannt werden – im Gespräch mit dem Autor.

Das Eis brach, als festgestellt wurde, dass einer der beiden Besucher einen – wenngleich auch recht betagten – VW-Passat mit Automatikgetriebe fährt. Der Blick in den e-GOLF war also – abgesehen von der bedeutend moderneren Ausstattung – ein vertrautes Bild und sicher ist auch die Berührungsangst mit der Elektromobilität ein wenig kleiner geworden.

Ein älterer Messebesucher staunte nicht schlecht, als er offenbar zum aller ersten Mal in das Cockpit eines e-GOLF blickte. Leider wollte er die Frage, was er denn erwartet hatte, nicht beantworten.
Ein älterer Messebesucher staunte nicht schlecht, als er offenbar zum aller ersten Mal in das Cockpit eines e-GOLF blickte. Leider wollte er die Frage, was er denn erwartet hatte, nicht beantworten.

85 kW maximale Motorleistung und ein Drehmoment von 270 Nm bringen den elektrischen Wolfsburger innerhalb von 10,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Auch die Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h erscheint recht bieder, jedoch ist der elektrische GOLF damit absolut alltagstauglich, denn in Österreich ist auf den Autobahnen das Limit bei 130 km/h festgelegt und selbst in Deutschland fährt man mit dieser Reisegeschwindigkeit auf weiten Teilen der Autobahn sehr entspannt.

Bei der Reichweite spricht VW von „praxisnahen“ Werten zwischen 130 km und 190 km. Eine solche Spanne ist realistisch, denn die tatsächliche Reichweite hängt von der Straßenbeschaffenheit, den Klimaverhältnissen und nicht zuletzt von der Fahrweise ab. Mit dem CCS-Schnellladesystem (Combined Charging System) kann die Batterie des Fahrzeuges jedoch innerhalb einer halben Stunde auf rund 80% aufgeladen werden. Darüber hinaus bietet VW für längere Strecken die Möglichkeit, vereinzelt einen konventionellen Wagen zu leihen.

Der VW e-GOLF ist tatsächlich ein vollwertiges Auto und bietet noch dazu viel Komfort.
Der VW e-GOLF ist tatsächlich ein vollwertiges Auto und bietet noch dazu viel Komfort.

Mit dem Passat GTE, den VW bereits auf der IAA sehr erfolgreich präsentierte, steht auch ein sportlicher Plug-In-Hybrid zur Verfügung. Wahlweise kann man rein elektrisch fahren – zum Beispiel im regulären Stadtverkehr und auf kurzen Strecken – oder man kombiniert beide Antriebe, um die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7.4 bzw. 7,6 Sekunden (vom Modell abhängig) zu erleben.

Mit einer eigenen Smartphone-App lässt sich das Laden des Passat GTE jederzeit kontrollieren. So ist eine Tour leicht zu planen, wenn man auf den konventionellen Antrieb verzichten möchte.

Kinderleichter Zugang zum Ladeanschluss des Passat in der Frontblende
Kinderleichter Zugang zum Ladeanschluss des Passat in der Frontblende

Emissionsfreier Transporter für den Nahverkehr

Elektroantriebe sind die perfekte Lösung für den innerstädtischen Lieferverkehr: Es werden in der Summe relativ kurze Strecken zurück gelegt, aber durch die häufigen Starts des Motors und im Stopp-and-Go-Verkehr haben konventionelle Fahrzeuge einen einen sehr hohen und damit unwirtschaftlichen Verbrauch, der weit über den Werten liegt, wie sie in den Listen angegeben sind. Elektroantriebe benötigen nur beim Beschleunigen und Fahren Energie, rekuperieren während des Rollens oder beim Bremsen und belasten die Umwelt nicht mit Abgasen und Lärm.

Neben dem – ebenfalls auf der Auto&bike gezeigten Klassiker, eines der weltweit erfolgreichsten Elektroautos seit Jahren – „LEAF“ zeigt Nissan mit em e-NV200 einen geräumigen Elektro-Kleintransporter. Unter Berücksichtigung des für Kleintransporter obbligatorischen Einsatzgebietes erscheint die Herstellerbehauptung, bis zu 50% Energie einzusparen, plausibel, denn ein Elektrofahrzeug kennt keinen „Leerlauf“, gewinnt Energie zurück (Rekuperation) und zudem hat ein Elektromotor einen deutlich besseren Wirkungsgrad als ein Verbrenner.

Die Batterie ist beim e-NV200 in den Boden eingebaut, was dem Transporter einen tiefen Schwerpunkt verschafft und zudem den Laderaum nicht verkleinert. Die Batterie kann wahlweise gekauft oder gemietet werden.

Nissan e-NV200 – Ein elektrischer Kleintransporter für den örtlichen Lieferverkehr
Nissan e-NV200 – Ein elektrischer Kleintransporter für den örtlichen Lieferverkehr
Ein kleines elektrisches Raumschiff: Der Nissan LEAF gehört zu den weltweit am meisten verkauften elektrisch angetriebenen Autos und bietet modernsten Komfort.
Ein kleines elektrisches Raumschiff: Der Nissan LEAF gehört zu den weltweit am meisten verkauften elektrisch angetriebenen Autos und bietet modernsten Komfort.

Der Preis? - Durchaus interessant: Vorführwagen

Auf der Messe standen plakativ niedrige Preise an den Windschutzscheiben. Da staunte beim ersten Blick sogar der erfahrene Fachjournalist. Allerdings muss klar erkannt werden, dass Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge nach wie vor noch erheblich teurer sind als konventionelle Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor. Ehrgeizige Ziele, wie sie zum Beispiel in Deutschland von der Bundeskanzlerin formuliert wurden, wonach bis 2020 eine Millionen Elektrofahrzeuge auf die Straßen kommen sollen, werden ohne „leichte Anpassungen“ in der Statistik so nicht erreichbar sein. Ist das Erreichen dieses Zieles möglicherweise nicht gewollt? Die nächsten Wahlen könnten die Regierung bereits vor 2020 ablösen und damit wird dann auch die Verantwortung weiter gereicht oder es werden – wie so oft schon – Ziele „umformuliert“.

Auch in Österreich und hier konkret in Kärnten, scheint Stagnation erkennbar zu sein. Zwar arbeitet man an einem Mobilitätskonzept, dessen primäres Ziel eine prozentuale Umverteilung vom individuellen Personenverkehr auf die Bahn und auf Fahrrad/Fußweg ist, jedoch wurde auch viel Erreichtes wieder „zurück gebaut“. Projekte wie der Ausbau elektrischer Ladeinfrastrukturen durch das Land und die Ausrichtung von Messen und Kongressen wurden eingestellt. Das zitierte Beispiel zweier staunender Messebesucher vor einem e-GOLF zeigte jedoch, dass noch sehr viel Informationsarbeit zu leisten ist und nicht zuletzt müssen die Fahrzeuge bezahlbar werden.

Ein guter Einstieg in die (hochwertige) Elektromobilität können tatsächlich Vorführwagen sein, die je nach Angebot um bis zu 30% günstiger abgegeben werden. Wer auf dieser kleinen Consumer-Messe im Süden Österreichs genau hinsah, konnte möglicherweise gleich vor Ort ein Schnäppchen machen.

Regenerative Energietechnik

Mit einem relativ kleinen Flächenanteil präsentierten auch Vertreter von Produkten aus dem Bereich der erneuerbaren Energietechnik und der Energieeffizienz ihre Produkte. In Österreich sind unter anderem Pellets-Heizungen sehr beliebt. Zu sehen waren aber auch Wärmepumpen, Photovoltaik-Anlagen und elektrische Energiespeicher sowie Solarthermie-Systeme.

Der Veranstalter zieht positiv Bilanz

Die neue Hallenaufteilung und das neue Programmkonzept brachten nach Angaben der Messeleitung frischen Schwung in die 41. FREIZEITMESSE und AUTO&BIKE. „Wir haben heuer die beste Benotung aller Zeiten erhalten“, freuen sich Messepräsident Albert Gunzer und Messe-Geschäftsführer Erich Hallegger. 95 % aller Befragten gaben laut dem Marktforschungsunternehmen „Der Ladler“ der Messe ein „sehr gut“ und „gut“. Hallegger: „Eine solche Traumbewertung erfüllt das gesamte Messeteam mit großem Stolz und motiviert noch mehr.“ Und letztendlich wurden in den drei Messetagen vom 8. bis 10. April 2016 mehr als 48.000 BesucherInnen gezählt, das bedeutet eine Steigerung von rund 10 % gegenüber dem Vorjahr.

(rs/04-2016)