Historie (Quelle: Pyramidenkogel Infrastruktur GmbH & Co KG)

  • 2006 November: Festlegung der Anforderungen einstimmig im Gemeinderat (Workshops)
  • 2007 Februar: Wettbewerbsausschreibung einstimmig im Gemeinderat beschlossen
  • 2007 Juni: Vorprüfung Wettbewerb Jurysitzung 1
  • 2007 Juli: Kostenkolloquium mit den verbleibenden Büros
  • 2007 August: Juryentscheidung, Gemeinderatsentscheidung und Bürgerpräsentation
  • 2007 November: Workshop Hafnersee mit Mandataren der Gemeinde, Präzisierung der Anforderungen
  • 2008 November: Gemeinderat Vorstellung und Fragebeantwortung
  • 2009 März: Gemeinderat Vorstellung und Fragebeantwortung
  • 2009 August: Workshop Bauteam in der Gemeinde mit Mandataren und MitarbeiterInnen
  • 2010 Mai: Bürgerforum
  • 2010 November: Einrichtung eines Entwicklungsteams aus Gemeindemandataren
  • 2011 Mai: Reduktion des Projektes und Regierungsbeschluss, Projektstart
  • 2011 Dezember: Erste Baubeiratssitzung
  • 2012 Februar: Optimierung und Überarbeitung im „design to cost“ Ablauf
  • 2012 März: Freigabe Entwurf
  • 2012 Mai: Baugenehmigungen erteilt
  • 2012 Juni: alle Ampeln „auf grün“ Bürgerinformation
  • 2012 Juli: Ausschreibungsverfahren
  • 2012 August: Zuschlagsentscheidungen
  • 2012, 01. Oktober: Baubeginn
  • 2012, 12. Oktober: Sprengung Betonturm

Nachdem in nur wenigen Monaten das ursprünglich gewählte Design des Architekturbüros Klaura + Kaden ZT GmbH aus Klagenfurt noch einmal zur Optimierung der Baukosten in nur wenigen Monaten überarbeitet wurde, ging dann doch alles recht schnell: Die Baugenehmigungen wurden erteilt, die Bürger informiert und die Gewerke ausgeschrieben. AM 12.10.2012 wurden schließlich mit einem lauten Knall Fakten geschaffen.

Ein Symbol für Nachhaltigkeit?

Im Gegensatz zum bisherigen Turm wird der neue Turm eine Holz-Stahl-Konstruktion darstellen. Holz wird immer mehr auch für Turmbauten als Baumaterial entdeckt, hat den Vorteil, in der Region verfügbar zu sein und zudem nachzuwachsen und während dieses Prozesses CO2 aus der Atmosphäre zu binden. Natürlich ist Holz ein „lebendiger“ Werkstoff und erreicht eine Formstabilität nur in geschichteter und verleimter Bauweise. Hier kommt es also neben der Wahl des Prrimärwerkstoffes Holz auch darauf an, umweltfreundliche und dennoch witterungsbeständige Leime zu verwenden.

Die Idee, Holz als Werkstoff für den modernen Turmbau zu verwenden, ist keinesfalls neu. So plant ein weiteres Kärntner Unternehmen – Windtec aus Klagenfurt – beispielsweise Windkraftanlagen deren Turm eine reine Holzkonstruktion ist. Wie auch der neue Aussichtsturm überschreiten diese Anlagen natürlich die Höhen von „Hochsitzen“ auf Waldlichtungen erheblich, denn Turmhöhen von 100 m und mehr sind durchaus realistisch. Gemeinsam mit den eben erwähnten Hochsitzen im Wald haben Holzbauwerke jedoch, dass sie sich bereits durch den Baustoff in die Natur integrieren und dass deren Errichtung weitaus weniger Flurschaden für die Zulieferung verursacht als die Anlieferung von Beton-Fertigmodulen mit großen Schwertransporten.

Einer gravierenden Fehlinformation muss im Zusammenhang mit Holz widersprochen werden. Holz an sich ist ein brennbares Material. Dennoch ist ein Bauwerk aus Holz, insbesondere ein Turm, nicht wesentlich mehr durch Feuer gefährdet als eine Stahlbeton-Konstruktion. Bei stark verdichtetem Holz ist es sogar schwer, das Material zu entzünden. Es beginnt an der Oberfläche zu schwelen, fängt jedoch nicht sofort vollständig Feuer. Bis sich ein Brand vollständig durch das Material gefressen hat, kann also eine gewisse Zeit vergehen, die für den Rettungs- und Löscheinsatz wertvolle Reserven bietet.

Stahlbeton ist zwar per se unbrennbar, reagiert allerdings auf Hitze recht schnell und zum Teil sehr extrem. Die stark unterschiedlichen Dehnungseigenschaften von Beton und dem eingelagerten Stahl führen bei Hitzeeinwirkungen zum Zerplatzen der Betonschicht. Im Zusammenspiel mit dem durch die Hitze zudem „weicheren“ Stahl wirkt sich dies auf die Statik des Bauwerkes aus, was auch dann bereits einstürzen kann, wenn der Brand sich noch nicht vollkommen ausgebreitet hat. Für Lösch- und Rettungskräfte bedeutet dies eine große Unsicherheit in den Möglichkeiten, die Situation und deren Risiken einzuschätzen.

Holz steht also im Zusammenhang mit dem neuen Aussichtsturm für Nachhaltigkeit. Zudem kann auch Höhe des neuen Turms, die mit 100 m fast doppelt so hoch ist wie die des Vorgängers, symbolisch verstanden werden, wenn man es so auslegt, dass die moderne, offene und nachhaltige Bauweise die alte „versteinerte“ überragt.

Ein paar Minuten nach der geplanten Zeit fiel der 1968 errichtete Aussichtsturm am Pyramidenkogel in einer präzisen Sprengung nach Norden als "Letzten Gruß" zum See. Schon im Juni 2013 wird Kärnten an gleicher Stelle von einem neuen Turm aus der Vogelperspektive zu bewundern sein. Beide Fotos: Pyramidenkogel Infrastruktur GmbH & Co KG